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Das Madel von Pontecuculi ist eine im Stil einer Verwechslungskomodie gehaltene deutsche Stummfilmoperette aus dem Jahre 1924 von Ludwig Czerny mit seiner Ehefrau Ada Svedin als Titelheldin und Charles Willy Kayser in einer Doppelrolle FilmTitel Das Madel von PontecuculiProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1924Lange 106 MinutenStabRegie Ludwig CzernyDrehbuch A O WitteOtto Sprinzel Texte Produktion Ludwig CzernyOtto SpringefeldMusik Hans AilboutKamera Emil SchunemannBesetzungAda Svedin Pipsi Tochter des Burgermeisters Charles Willy Kayser Carlo XVII Furst von Ponteredo Octave d Olbert Emil Stammer Nicodemus Carnero Burgermeister von Pontecuculi Hermann Bottcher Graf Dodo Caramba Formanoli Hofmarschall Ellen Isenta Innozencia Primarose Schauspielerin Rudi Oehler Bonaventura Baldrian Komiker Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Wissenswertes 4 Kritiken 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenOctave d Olbert der Tenor eines ziemlich heruntergekommenen Theaters ahnelt auf verbluffende Weise dem Herrscher eines kleinen Operettenlandchens Carlo XVII Furst von Ponteredo Dies zumindest findet die ortsansassige Bevolkerung wahrend Pipsi Carnero die Tochter eines Burgermeisters die den Operettensanger von ganzem Herzen liebt dies ganz anders sieht und sich nicht blenden lasst Es kommt zu den operettenublichen Verwechslungen als es sich der Duodezfurst einfallen lasst aus seinem Alltag auszubrechen und versucht in der Rolle Octaves als Sanger zu glanzen Erst nach einigem Hin und Her werden die Rollenspiele aufgeklart und Pipsi kann schliesslich in die Arme ihres echten Tenors sinken Produktionsnotizen BearbeitenDas Madel von Pontecuculi entstand in Berlins Efa Filmatelier am Zoo passierte am 8 Oktober 1924 die Filmzensur und wurde am 14 November desselben Jahres in Berlins Ufa Theater in der Friedrichstrasse uraufgefuhrt Die Lange des mit Jugendverbot belegten Sechsakters betrug 2655 Meter Die Filmbauten kreierte Fritz Willi Krohn Es tanzt das Ballett Mary Zimmermann Wissenswertes BearbeitenRegisseur und Produzent Ludwig Czerny hatte sich mit seiner Produktionsfirma Noto Film zu diesem Zeitpunkt auf Stummfilm Operetten spezialisiert und dafur das so genannte Noto Filmtonverfahren 1 entwickelt das erstmals 1921 in Das Kussverbot mehr schlecht als recht eingesetzt wurde Mit dem auch unter dem Namen Czerny Springefeld Verfahren bekannte Prinzip wurde ein Notenblatt ins Filmnegativ einkopiert das dem im Kinosaal anwesenden Kapellmeister hier der Komponist Hans Ailbout und seinem Orchester als Vorlage dienen sollte Wahrend der filmischen Musikpassagen konnte somit der Kapellmeister von dem am unteren Bildrand laufenden Notenband die Melodie dirigieren Die im Kinosaal anwesenden Sanger versuchten ihre Arien synchron zu den Lippenbewegungen der Schauspieler auf der Leinwand vorzutragen Die technisch nicht wirklich ausgereifte Stummfilmoperette konnte sich jedoch trotz allen Aufwandes beim Publikum nicht durchsetzen und galt Mitte der 1920er Jahre als gescheitert 2 Kritiken BearbeitenDas Grazer Tagblatt schrieb der Versuch einer Stummfilmoperette sei jedenfalls gut gelungen Der Zuseher der zugleich Zuhorer ist kann an den Lippen der singenden und sprechenden Darsteller ihr Singen und Sprechen ablesen Die Begleitworte eines wirklichen Sprechers harmonieren aber bestimmt nicht immer mit jener Stimme die wir von der Leinwand herab zu horen vermeinen Zum Inhalt und der Darstellung war am gleichen Ort zu lesen Das Buch dieser Operette gehort in die Kategorie aller modernen Operettenbucher Es besitzt die gleichen Werte und Unwerte einen tuchtigen Schuss Courths Mahler ein klein wenig Paprika etwas Augenweide ein bisserl Kraft Die Musik ist leichtbeschwingt lieb und ins Ohr gehend Die Darstellung tadellos 3 Das Neue Wiener Journal lobte Wahrend die bisherigen Filmstucke dieser Art Singfilme oder verfilmte Operetten mit Orchesterbegleitung waren die an der Dissonanz zwischen Bildwirkung und instrumentaler Begleitung litten bringt das Notofilm System eine vollstandig durchkomponierte Operette in der ein kunstlerisch hochstehendes Ensemble die Losung des Problems eines vollkommenen Synchronismus zwischen Bild Gesang und Musik durchfuhrt 4 Robert Volz kam in Der Bildwart zu einem vollkommen anderen Schluss In einem wutenden Verriss unter dem Titel Die Filmoperette schimpfte er Was also bleibt von der Errungenschaft des musikalischen Films ubrig Offenbar selbst nach Ansicht der Utopisten die sich mit der Filmoperette abmuhen nicht sehr viel Jedenfalls war es auffallend in was fur einer gekunstelten Aufmachung DAS MADEL VON PONTECUCULI herausgebracht wurde Selbst wenn man berucksichtigt dass die Revue und alles was ihr ahnelt augenblicklich auf einen sehr fruchtbaren Boden fallt und auch wenn man weiter in Betracht zieht dass die Berliner Buhnenkunst von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen einen erbarmlich tiefen Stand erreicht hat so bleibt es dennoch zu verwundern mit welcher Lammesgeduld das Publikum der Urauffuhrung in der Friedrichstrasse die Missgeburt dieser Filmoperette uber sich ergehen liess und alle die unehrlichen Mittel hinnahm die einen Erfolg sollten herbeizaubern helfen 5 Einzelnachweise Bearbeiten Noto Film Verfahren auf filmlexikon uni kiel de vgl Gerhard Lamprecht Deutsche Tonfilme 1923 1926 S 348 f Das Madel von Pontecuculi In Grazer Tagblatt Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Neues Grazer Tagblatt Neues Grazer Morgenblatt Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Neues Grazer Abendblatt Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Suddeutsches Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift Bergland 28 April 1926 S 20 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Das Madel von Pontecuculi In Neues Wiener Journal 4 Mai 1926 S 10 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwj Robert Volz Die Filmoperette Kritik in Der Bildwart 3 Jahrgang 2 Heft 1925Weblinks BearbeitenDas Madel von Pontecuculi bei filmportal de Das Madel von Pontecuculi in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Madel von Pontecuculi amp oldid 236606179