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Das Committee for Privileges and Conduct ist ein Ausschuss des britischen House of Lords Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Verfahren 3 Zusammensetzung des Committee 4 EinzelnachweiseAufgaben BearbeitenDie Mitglieder des House of Lords haben neben ihren gesetzgeberischen Pflichten auch gewisse Rechte Um diese Rechte im Allgemeinen und im Einzelfall festzustellen und zu verteidigen hat das Oberhaus einen Ausschuss eingesetzt das sogenannte Committee for Privileges Neben der allgemeinen Wahrung der Rechte und Privilegien der Oberhausmitglieder z B Immunitat gehort vor allem die Feststellung wem im Zweifel ein Sitz im Oberhaus zusteht zu dessen Aufgaben Diese Aufgabe namlich festzustellen wer einen Sitz im Oberhaus beanspruchen kann war besonders vor der generellen durch den House of Lords Act 1999 erfolgte Abschaffung der erblichen Berechtigung fur den alten Erbadel Dukes Marquesses Earls Viscounts und Barons von grosser Bedeutung weil haufig die Erbfolge in einer Peerage unklar war und mehrere Anwarter einen Titel beanspruchten Ein solcher Fall trat vor allem dann ein wenn eine seit langem ruhende Baronie von einem oder mehreren Petenten eingefordert wurde In diesen Fallen handelte es sich meist um die petitionierte Wiederherstellung einer sogenannten barony by writ Die meisten dieser Baronien stammten aus dem Hochmittelalter In dieser Zeit und bis in die fruhe Neuzeit hinein wurden erbliche englische Baronien nicht durch Adelsbrief by Letters Patent geschaffen sondern durch eine Aufforderung des Konigs sich als Ratgeber der Krone im Parlament einzufinden und an den Beratungen dieses Gremiums teilzunehmen Diese Writ of Summons genannte Einberufung begrundete eine erbliche Baronie die an den jeweils altesten Sohn weitervererbt wurde Im Gegensatz zu den spater durch Adelsbrief geschaffenen erblichen Baronien die nur an mannliche Erben vererbt werden konnten wurde eine Barony by writ auch an weibliche Nachkommen vererbt wenn mannliche Erben nicht vorhanden waren Da aber immer nur eine Person den Titel tragen konnte und die weiblichen Erben nicht nach dem fur Manner geltenden Prinzip der Primogenitur sondern zur gesamten Hand erbten ruhte eine solche Baronie wenn mehrere gleichberechtigte Frauen die Erben waren bis entweder nur noch eine weibliche Person ubrig war oder wenn eine der erbberechtigten Nachkommen des letzten Titeltragers den ruhenden Titel erfolgreich bei der Krone petitionierte Diesen Ruhenstatbestand nennt man Abeyance Verfahren BearbeitenGing bei der Krone eine Petition ein eine ruhende Baronie wiederherzustellen gab es fur die Krone zwei Moglichkeiten Die Krone konnte bei offensichtlichen von niemand bestrittenen bestehenden Anspruchen nach Beratung mit dem Attorney General dem Anspruch stattgeben und den Ruhenstatbestand beenden In der Regel aber verwies die Krone die Petition an das Committee for Prvileges mit der Aufforderung den Anspruch des Petenten auf seine Berechtigung zu uberprufen Das Committee pruft dann den erhobenen Anspruch und erstellt fur die Krone eine gutachtliche Stellungnahme in der es empfiehlt den Anspruch des Petenten oder eines der Petenten anzuerkennen oder abzulehnen Seit 1927 hat das Committee das Recht die Petition selbst abzulehnen wenn die beanspruchte Baronie langer als 100 Jahr abeyant war oder wenn bei mehreren Anspruchsberechtigten der Petent zu weniger als einem Drittel Miterbe ist Dieser Regelung ging voraus dass 1923 die Baronie Cromwell 1 nach einer Abeyance von 426 Jahren restituiert wurde und die seit 1756 ruhende Baronie Fitzwalter 2 erst 1924 wiederhergestellt wurde Allerdings war die Zubilligung dieser Moglichkeit an das Committee for Prvileges eine Kann Bestimmung von der es nicht immer Gebrauch machte denn 1989 wurde die seit 1496 ruhende Baronie Grey of Codnor 3 restituiert Eine zusatzliche Erweiterung der Entscheidungsbefugnis des Committees trat 1954 in Kraft Aus gegebenen Anlass verneinte das Committee gemeinsamen Erben gegenuber das Recht jeweils nur einen Titel zu beanspruchen obwohl der letzte Titeltrager mehrere Baronien gehalten hatte um so aus einem Titeltrager mit mehreren Titeln nun mehrere Titeltrager mit nur jeweils einen Titel zu machen Mit der Oberhausreform von 1999 die grundsatzlich die erblichen Oberhaussitze abschaffte und nur noch aus dem Kreis der ursprunglich Berechtigten eine Auswahl von 75 zuliess ist das Wiederauferstehen lange geruht habender Titel nicht obsolet geworden da beim Tod eines der ausgewahlten ehemals mit erblicher Berechtigung sitzenden Oberhausmitglieder fur den freigewordenen Sitz aus dem Kreis der ursprunglich erblichen Peers naturlich auch ein Inhaber einer aus dem Ruhentatbestand zuruckgekehrten Titeltrager nachgewahlt werden kann Zusammensetzung des Committee BearbeitenDas Committee for Privileges hat 16 vom Oberhaus gewahlte Mitglieder Bis zum Jahre 2009 mussten mindestens drei von ihnen Lords of Appeal in Ordinary sein Mit der Abschaffung der juristischen Aufgaben des House of Lords durch Gesetz von 2005 4 entfielen die juristischen Beisitzer Dies gilt heute nur noch wenn daruber entscheiden wird ob eine Peerswurde zugesprochen werden soll Einzelnachweise Bearbeiten Leigh Rayment s Peerage Artikel Cromwell Leigh Rayment s Peerage Artikel Fitzwalter Leigh Rayment s Peerage Artikel Grey of Codnor Constitutionel Reform Act von 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Committee for Privileges and Conduct amp oldid 177513808