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Das Alte Forstamt ist ein denkmalgeschutztes Jugendstil Gebaude in Wiesloch im Rhein Neckar Kreis in Baden Wurttemberg Es diente von 1903 bis 1998 als Forstamt mit Wohnung des Amtsleiters und kam 2003 in Privatbesitz Altes Forstamt in WieslochGiebelschmuckBauschmuckInschrift uber dem PortalGeschichte BearbeitenNachdem der Forstbezirk Wiesloch zunachst von Heidelberg aus verwaltet worden war plante die Badische Bezirks Bauinspektion 1902 den Bau eines eigenen Forstamtes in Wiesloch Als Bauplatz hatte man sich eine reprasentative Lage an der Staatsstrasse von Heidelberg nach Bruchsal der heutigen B 3 ausgesucht Das Grundstuck hierfur umfasste neben der Grundflache des Hauses und der Hofraithe noch rund 11 Ar Gartenland Das rechts des Gebaudes befindliche Grundstuck war fur die Errichtung des Grossherzoglichen Domanenamts erbaut 1903 04 spater Notariat vorgesehen Die Plane fur das Gebaude stammten von Dr Hirsch dem damaligen Leiter der Baubehorde die Bauleitung hatte Bauinspektor Frischmuth Das Gebaude wurde in der Formensprache des Jugendstils errichtet und war bei seiner Fertigstellung 1903 das einzige Jugendstil Staatsgebaude in Baden In dem Gebaude befanden sich sowohl die Dienstraume als auch die Wohnung des jeweiligen Forstamtmanns Trotz des grosszugigen Gebaudeschnittes und der geradezu luxuriosen Ausstattung kam es in den Jahren nach der Fertigstellung zu mehreren langerwahrenden Streitsachen zwischen den jeweiligen Forstamtmannern und der Heidelberger Baudirektion Fortsamtmann Heuss beklagte sich 1903 uber fehlende Lichtschalter am Bett und 1904 uber die angeblich zu geringe Heizleistung der Ofen Nach einem Zimmerbrand 1908 kam es zu langwierigem Streit um die Kostenubernahme fur notige Reparaturen Als 1914 die bauliche Zustandigkeit an eine Behorde in Wiesloch ubertragen wurde kam wieder die Heizleistung der Ofen aufs Parkett Sehr langwierig gestaltete sich auch der Wunsch des Forstamts nach einem Schuppen zur trockenen Lagerung von Brennholz den das Bauamt jedoch uber Jahre hinauszogerte Forstamtmann Thoma schlug 1923 sogar vor Teile des Bauschmucks des Gebaudes namlich den auf dem Giebel sitzenden grossen Hirsch sowie ein Hunderelief an der Freitreppe zu verkaufen um den Schuppen aus dem Verkaufserlos errichten zu konnen Die Gebaudeteile blieben jedoch erhalten und der strittige Schuppen wurde nie gebaut Im Zuge der Wirtschaftskrise von 1919 wurde im Dachgeschoss des Forstamts eine Wohnung fur den Schlosser und Maschinisten der Heil und Pflegeanstalt Wiesloch eingerichtet der dort mit Familie bis 1927 lebte In den 1920er Jahren beschrankte man den Unterhalt des Gebaudes aus finanzieller Not heraus auf ein Mindestmass Erst 1938 erfuhr das Gebaude eine grosse Instandsetzung in deren Folge abermals ein erfolgloses Baugesuch um einen Schuppen eingereicht wurde 1970 wurde das Gebaude renoviert wobei man damals noch wenig Wert auf die originalgetreue Erhaltung des Baubestands legte Nach einem Stilgutachten von 1989 erfolgte eine abermalige Sanierung wobei kunstlerisch wertvolle Gebaudeteile wie die Deckenmalereien im Eingangsbereich und in der Halle renoviert wurden Das Gebaude blieb Amtssitz bis zur Auflosung des Forstamts Wiesloch im Jahr 1998 Das Staatliche Liegenschaftsamt Heidelberg Mannheim trennte daraufhin rund 2000 Quadratmeter vom Garten des Gebaudes ab und verkaufte diese Flache als Bauland Sie wurde rasch mit dichter Reihenhausbebauung uberbaut Fur das alte Forstamt das mehrere Jahre leer stand wurde langer ein Kaufer gesucht der sich 2003 in dem in Wiesloch geburtigen Unternehmer Berthold Wipfler fand der das Gebaude bis 2005 stilgetreu und denkmalgerecht saniert hat Literatur BearbeitenKarin Hirn Perle des nordbadischen Jugendstils in Kurpfalzer Winzerfestanzeiger Ausgabe 2005 S 62ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Forstamt Wiesloch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 49 297226 8 700169 Koordinaten 49 17 50 N 8 42 0 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altes Forstamt Wiesloch amp oldid 183762500