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Aer Lingus Flug 712 war die Flugnummer eines Linienfluges der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus von Cork nach London der am 24 Marz 1968 aus ungeklarter Ursache mit einem Absturz endete Bei dem Unfall wurden alle 61 Insassen getotet In Irland wird der Absturz oft als Tragedy at Tuskar Rock dt Tragodie am Tuskar Rock bezeichnet Aer Lingus Flug 712Eine Vickers Viscount der Aer Lingus Vergleichsmodell Unfall ZusammenfassungUnfallart Strukturelles Versagen wahrend des FlugesOrt bei Wexford IrlandDatum 24 Marz 1968Todesopfer 61Uberlebende 0Verletzte 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vickers Viscount 803Betreiber Aer LingusKennzeichen EI AOMName St PhelimAbflughafen Flughafen CorkZielflughafen London Heathrow AirportPassagiere 57Besatzung 4Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Der Unfall 1 1 Unfallhergang 1 2 Ursachenermittlung 1 3 Geruchte um die Absturzursache 1 4 Erneute Untersuchung 2002 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenDer Unfall BearbeitenUnfallhergang Bearbeiten Die Maschine vom Typ Vickers Viscount 803 mit dem Taufnamen St Phelim hob vom Flughafen Cork um 11 32 Uhr Ortszeit ab und hatte um 12 48 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen London Heathrow landen sollen 1 Der Wetterbericht sagte Bewolkung voraus es waren keine widrigen Bedingungen zum Fliegen erwartet worden 2 Der letzte regulare Funkspruch eine Positionsmeldung wurde um 11 56 Uhr empfangen Um 11 57 Uhr erreichte den Tower in Heathrow eine verstummelte Nachricht wonach das Flugzeug ins Trudeln geraten sei Die Maschine sturzte aus einer Hohe von 17 000 ft ca 5 180 m in der Nahe des zum irischen County Wexford gehorenden Tuskar Rock ins Meer 1 Wenige Minuten nach dem Funkspruch wurde ein Such und Rettungseinsatz gestartet an dem sich zuerst zwei Fregatten sowie diverse andere Schiffe der Royal Navy und eine Avro Shackleton der Royal Air Force beteiligten Daruber hinaus wurde uber die Kustenfunkstelle Land s End Radio GLD eine Nachricht an alle in der Nahe befindlichen Handelsschiffe ubermittelt Aus Irland wurde ein Hubschrauber entsandt Durch die eintreffenden Flugzeuge konnten im Wasser treibende Gegenstande gesichtet werden Uberlebende wurden jedoch nicht gefunden 1 Ursachenermittlung Bearbeiten Das Unfallflugzeug hatte zum Zeitpunkt des Absturzes ungefahr 18 800 Flugstunden absolviert 3 Der 35 jahrige Flugkapitan stand seit 1956 im Dienst der Aer Lingus Er hatte insgesamt 6 683 Flugstunden davon 1 679 auf diesem Muster Sein 22 jahriger Copilot hatte insgesamt 1 139 Flugstunden davon 900 auf Flugzeugen des Typs Vickers Viscount 4 Die im Tower in Heathrow gemachten Mitschnitte der Funkspruche wurden einen Tag nach dem Unfall abgehort Aufgrund der Analyse konnte der verstummelte Funkspruch um 11 57 Uhr eindeutig dem verschollenen Flugzeug zugeordnet werden 3 Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde ein Motorversagen oder eine Kollision als Unfallursache ausgeschlossen Am folgenden Tag wurden die ersten Leichen sowie Trummer des Flugzeuges geborgen und von der Fregatte HMS Hardy nach Wexford gebracht Die aufgefundenen Leichen trugen alle Schwimmwesten 5 Bereits drei Tage nach dem Absturz wurde uber ein strukturelles Versagen des Flugzeugs spekuliert da einige Trummer weit entfernt von der eigentlichen Unfallstelle gefunden wurden 6 Die Untersuchungskommission entschloss sich daher zur Bergung der im Meer liegenden Trummer da diese Hinweise auf die Unfallursache geben sollten 2 Dies erschien bei einer Wassertiefe von 255 ft 78 m moglich 7 Im Laufe der Bergungsmassnahmen wurden etwa 60 Prozent des Wracks durch Taucher geborgen 2 Die Untersuchungen der Unfallursache dauerten uber zwei Jahre der Grund des Absturzes konnte jedoch nicht ermittelt werden Geruchte um die Absturzursache Bearbeiten Es hielt sich uber Jahrzehnte das Gerucht dass das Flugzeug von einer britischen Versuchsrakete abgeschossen worden war 8 9 10 Innerhalb der Gemarkung der Gemeinde Aberporth im Westen Wales und entlang der Flugroute dem irischen Ufer gegenuberliegend war zu diesem Zeitpunkt das modernste Raketentestgelande des britischen Militars In den Jahren nach dem Absturz meldete sich eine Anzahl von Zeugen die die sogenannte Raketentheorie bestatigen wollten Unter diesen Personen befand sich auch ein Besatzungsmitglied der britischen Fregatte HMS Penelope das behauptete dass Wrackteile die von der HMS Penelope aufgenommen worden waren heimlich nach Grossbritannien gebracht worden waren Erneute Untersuchung 2002 Bearbeiten Im Jahr 2002 forderte eine erneute Uberprufung der irischen Flugunfalluntersuchungsstelle Air Accident Investigation Unit AAIU zu Tage dass Wartungsunterlagen der Aer Lingus fur eine im Dezember 1967 durchgefuhrte Routineinspektion im Jahr 1968 nicht auffindbar waren Vielmehr fuhrte die Behorde schon nach dem Unfall Untersuchungen hinsichtlich der Wartungsintervalle und bucher der Vickers Viscount EI AOM durch Sie konzentrierte sich dabei auf Defekte am Flugzeug die in den Wartungsunterlagen eingetragen waren Diese Untersuchungen fehlten jedoch 1970 im Abschlussbericht zum Flugzeugabsturz Daraufhin setzte die irische Regierung eine neue Untersuchungskommission ein die schliesslich zu dem Ergebnis kam dass der Absturz eine Verkettung unglucklicher Umstande war Ursache war ein Versagen des linken Hohenruders ausgelost entweder durch Materialermudung Korrosion Flattern oder Vogelschlag wobei die flatterinduzierte Materialermudung der Steuerstange des Trimmruders als wahrscheinlichster Grund angegeben wird nbsp Eine Fouga Magister Vergleichsmodell Im Marz 2007 behauptete ein pensionierter RAF Angehoriger der selbst Chef Fluglehrer am RAF Stutzpunkt Little Rissington war dass der Absturz durch eine Kollision zwischen der Vickers Viscount und einem Militarflugzeug franzosischer Bauart der Irischen Luftstreitkrafte verursacht wurde das in diesem Luftraum trainierte Er habe Beweise dass ein Schulflugzeug des Typs Fouga Magister mit der Aer Lingus Maschine kollidiert sei Die Fouga Magister sei dem Hilferuf nachgekommen das Fahrwerk der Viscount zu uberprufen welches sich nicht ordnungsgemass verriegelt habe Wahrend alle Insassen des Fluges 712 in dem darauf folgenden Absturz getotet wurden hatten die beiden Insassen der Fouga Magister den Unfall durch Betatigen der Schleudersitze uberlebt Die franzosischen und irischen Behorden hatten daraufhin die Verschleierung der Tatsachen vereinbart das Wrack der Fouga Magister musse jedoch noch vor der Kuste von Wexford am Grund des Meeres zu finden sein 11 Diesen Behauptungen wird durch Captain Mike Reynolds widersprochen Reynolds ist ein pensionierter Schiffsfuhrer Inhaber einer Pilotenlizenz und Autor des Buches Tragedy at Tuskar Rock welches er 2003 veroffentlichte 11 Ein Mitglied der Untersuchungskommission belegt die Aussagen des Untersuchungsberichtes aus dem Jahr 2002 wonach franzosische und australische Experten die Moglichkeit ausschlossen dass die Viscount mit einem anderen Flugzeug zusammenstiess oder von einer Rakete getroffen wurde Die internationale Untersuchung sei zu dem Ergebnis gekommen dass die Unfallursache ein strukturelles Versagen war welches durch Materialermudung Korrosion Flattern oder Vogelschlag verursacht wurde 11 Ein Sprecher der irischen Streitkrafte beschrieb die Behauptungen des pensionierten RAF Angehorigen als falsch und sagte dass es keinen Beweis gabe dass eine Maschine der Irischen Luftstreitkrafte zum Unfallzeitpunkt in der Nahe gewesen sei 11 Vielmehr sei die Fouga Magister nicht vor 1976 von der irischen Luftwaffe in Dienst gestellt worden Allerdings konnte er nicht erklaren warum Anlage 5 2 g des Untersuchungsberichtes in der Luftfahrzeugrolle des Jahres 1968 der irischen Luftwaffe eine Fouga Magister auffuhrt Literatur BearbeitenMike Reynolds Tragedy at Tuskar Rock Gill amp Macmillan Dublin 2003 ISBN 0 7171 3619 1 David Gero Luftfahrtkatastrophen Unfalle mit Passagierflugzeugen seit 1950 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 613 01580 3 Weblinks BearbeitenBericht der Air Accident Investigation Unit O Rourke Appoints Independent Air Crash Experts to Probe Tuskar Rock Tragedy Memento vom 17 Juli 2012 im Internet Archive des irischen Department of Transport DoT uber neue Untersuchungen Tuskar Rock Crash May Be Due To Aircraft Failure Independent Experts Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive des DoT uber das Ergebnis der neuen Untersuchungen Flugunfalldaten und bericht im Aviation Safety Network englisch Fussnoten Bearbeiten a b c The Times Lost In Airliner Off Welsh Coast After Spinning Call 25 Marz 1968 Seite 1 Ausgabe 57209 a b c David Gero Luftfahrtkatastrophen Unfalle mit Passagierflugzeugen seit 1950 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 613 01580 3 a b The Times Recording of last seconds von Arthur Reed 25 Marz 1968 Seite 1 Ausgabe 57209 Air Accident Investigation Unit report Memento vom 25 Februar 2005 im Internet Archive Der Bericht der Untersuchungskommission The Times First bodies of air crash victims are brought ashore von Julian Mounter 26 Marz 1968 Seite 1 Ausgabe 57210 The Times Waves Scatter Crash Clues Airliner s last moments 27 Marz 1968 Seite 4 Ausgabe 57211 The Times Viscount salvage attempt today 22 Juli 1968 Seite 2 Ausgabe 57309 John Mullin Did British missile hit Flight 712 1 Januar 1999 Abgerufen im 4 Juni 2009 Paul Lashmar For 30 years the RAF has been suspected of causing Ireland s worst air disaster Until now 16 Marz 2000 Abgerufen im 4 Juni 2009 Irish air crash report due 19 April 2000 Abgerufen im 4 Juni 2009 a b c d Lorna Siggins Tuskar Rock crash caused by collision RAF man 3 Marz 2007 Abgerufen im 4 Juni 2009 52 189089 6 181183 Koordinaten 52 11 21 N 6 10 52 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aer Lingus Flug 712 amp oldid 238578779