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Das Flugzeug 5 war ein in nur zwei Exemplaren gebautes experimentelles sowjetisches Flugzeug mit Raketenantrieb und Pfeilflugeln 5 5 1 wahrend der Erprobung unter einer Pe 8Typ ExperimentalflugzeugEntwurfsland Sowjetunion 1923 SowjetunionHersteller BisnowatErstflug 14 Juli 1948Stuckzahl 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Testfluge 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Projekt begann im Fruhjahr 1945 unter der Leitung von M R Bisnowat Ziel war die experimentelle Erforschung des Fluges im Uberschallbereich da es dafur noch keine Erfahrungen sondern nur Theorien gab welche uberpruft werden sollten Fehlende Erkenntnisse uber die im schallnahen Bereich auftretenden Stosswellen und andere Effekte hatten z B zum Absturz der sowjetischen Bolchowitinow BI 1 aber auch verschiedener X Flugzeuge der USA gefuhrt Mit dem Flugzeug 5 sollten die Vorteile des Pfeilflugels uberpruft werden Das Projekt entstand zeitgleich mit der spater von der Sowjetunion erbeuteten DFS 346 und der Douglas D 558 II Skyrocket Obwohl alle drei Projekte vollig unabhangig voneinander erfolgten kam es in vielen Details zu ahnlichen Losungen und Ergebnissen Das Flugzeug 5 war ein Ganzmetall Mitteldecker mit einem zweiholmigen Pfeilflugel 45 Pfeilung in 25 Profiltiefe Das Tragflachenprofil wurde entsprechend der Empfehlung des ZAGI gewahlt An der Wurzel war es ein ZAGI 12045bis und am Ende ein P2 2M Der grosste Konstruktionsfehler der deutschen DFS 346 wurde so vermieden denn die DFS 346 hatte uber die gesamte Spannweite dasselbe Profil was zu schlagartigem Abreissen der Stromung am ganzen Flugel und somit zum kompletten Auftriebsverlust fuhren konnte Hier zeigte sich das fehlende Wissen uber Pfeilflugel auch auf deutscher Seite Bei der 5 waren auf jeder Tragflugeloberseite zwei Grenzschichtzaune angeordnet um einen fruhen Stromungsabriss am Tragflugelende zu verhindern Im rechten Tragflugel befand sich an drei Querschnitten je eine Reihe von Messbohrungen zur Ermittlung der Druckverhaltnisse Der Rumpf hatte einen aufrechtstehenden ovalen Querschnitt und eine Rumpftrennstelle welche die Montage des Antriebs und der Treibstofftanks ermoglichte Im Rumpfvorderteil befand sich eine Druckkabine mit Schleudersitz Die Kabinenhaube war rumpfkonform gestaltet und uberragte den Rumpf nicht Die ideale Spindelform konnte so gewahrt bleiben wie auch bei der DFS 346 und der ersten Ausfuhrung der Douglas D 558 II Im Rumpfhinterteil waren Bremsklappen angebracht im Heck ein Zweikammer Flussigkeitsraketentriebwerk RD 2MSWF des Konstrukteurs L S Duschkin In Hohen uber 8000 m betrug der Schub 19 6 kN in Bodennahe 15 8 kN Treibstoff war Kerosin Salpetersaure und Wasserstoffperoxid Der Treibstoffvorrat war fur zwei Minuten bei Maximalleistung beider Brennkammern ausgelegt Die hydraulische Steuerung war etwas vollig Neues und besass noch dazu einige Extras So war es moglich bei Verlust der Hohenruderwirksamkeit das Flugzeug durch das Verstellen des gesamten Hohenleitwerkes zu steuern Dies konnte der Pilot auf den Steuerknuppel zuschalten Weiterhin konnte der Pilot die Ruckkopplung der Steuerung abschalten Dies bedeutete dass er keine Steuerkrafte mehr am Steuerknuppel vermittelt bekommt und ermoglichte es ihm im Notfall sehr hohe Steuerkrafte einzusetzen Der Start sollte von einem Tragerflugzeug aus erfolgen Deshalb reduzierte man das Fahrwerk auf eine Landekufe den Hecksporn und verstarkte Randbogen an den Tragflachenenden Das Tragerflugzeug war eine Pe 8 1 an der die 5 unter dem rechten Tragflugel zwischen dem Rumpf und der ersten Motorengondel aufgehangt wurde Zur Erprobung der 5 wurden Modelle mit Autopiloten gebaut und von einer Tu 2 abgeworfen und erprobt Fur die Modelle kam ein von A M Issajew entwickeltes Einkammer Flussigkeitsraketentriebwerk U 400 10 mit einem Schub von 400 kp in 10 km Hohe zum Einsatz Mit den Modellen wurden viele Werte erflogen So konnte zum Beispiel der Verlauf der Widerstandskennlinie bis Mach 1 45 aufgenommen werden Ein antriebsloser Testflug des Originals sollte nach folgendem Muster stattfinden Ausklinken vom Tragerflugzeug in 7000 7500 m Hohe Sturzflug zum Fahrt aufholen Uberleitung in den Horizontalflug mit 2 bis 3 g Lastvielfachen Verzogerung bis zum Stromungsabriss und erneuter Sturzflug Ab einer Hohe von 1500 bis 2000 m sollte das Programm beendet und der Heimflug angetreten werden Ein Testflug mit Raketenantrieb sollte die 5 auf eine Geschwindigkeit von ca 1200 km h und in Hohen von 12 bis 13 km befordern Mach 1 13 Berechnungen zeigte jedoch dass wesentlich hohere Geschwindigkeiten und Hohen moglich sein wurden Dies deckt sich auch mit der amerikanischen Douglas D 558 II welche fur Mach 1 4 konstruiert wurde und Mach 2 01 erreichte Testfluge BearbeitenDa zwei Flugzeuge gebaut wurden werden diese haufig als 5 1 und 5 2 benannt Die 5 1 wurde vom Testpiloten A K Pachomow am 14 Juli 1948 erstmals als Gleiter geflogen Dabei gab es Probleme bei der Trennung der Maschine vom Tragerflugzeug Die 5 1 wurde beschadigt und schaffte nur noch eine Aussenlandung bei der die Maschine weitere Beschadigungen erlitt Probleme machte auch die Langssteuerung Nach der Reparatur und dem Umbau der Abwurfvorrichtung erfolgten zwei weitere antriebslose Fluge bei denen die ebenfalls umgebaute Steuerung nun perfekt funktionierte Das Flugzeug zeigte aber ein ungunstiges Verhaltnis von Quer und Kursstabilitat Dies war eine der Ursachen fur das Ungluck am Ende des dritten Testflugs Das Flugzeug kam bei der Landung zuerst mit einer Tragflache auf dem Boden auf dann mit der anderen Letztlich uberschlug es sich fast und wurde dabei weitgehend zerstort 2 Der Pilot blieb unverletzt aber eine Reparatur des Flugzeuges war nicht mehr moglich Im Januar 1949 war die 5 2 fertiggestellt Sie unterschied sich in Details von der 5 1 Die Streckung und Pfeilung des Seitenleitwerkes wurde zur Verbesserung der Richtungsstabilitat erhoht An den Tragflachenenden wurden auf Empfehlung des ZAGI die Endbogen durch Federsporne ersetzt Der Erstflug der 5 2 am 26 Januar 1949 unter Georgi Schijanow endete erneut mit einer Aussenlandung Diese war aber auch dem fur den Piloten ungewohnten Flugzeug und den kurzen Landepisten des LII geschuldet Das Flugzeug wurde beschadigt Wahrend der Reparatur wurde das Flugzeug umgebaut Die Landekufe wurde so gestaltet dass man auf den Hecksporn verzichten konnte Am Heck wurde somit Platz geschaffen fur die Montage eines Falschkiels welcher die Richtungsstabilitat weiter verbessern sollte Der nachste Flug verlief problemlos zeigte aber dass das notwendige Verhaltnis zwischen Quer und Richtungsstabilitat noch immer nicht erreicht werden konnte Normalerweise wurde man diesem Problem mit einer Anderung der V Stellung des Flugels begegnen Das war aber nicht moglich da die Flugel untrennbar mit dem Rumpf verbunden waren Deshalb kam es zur Montage von Flossen an den Tragflugelaussenkanten Diese hatten dasselbe Profil wie der Tragflugel und waren in einem Winkel von 45 nach unten gerichtet Mit dieser Ausfuhrung absolvierte Georgi Schijanow im Juni 1949 sechs weitere Gleitfluge bei denen Geschwindigkeiten von Mach 0 775 erreicht wurden Die Masse des Flugzeuges betrug dabei 1710 kg Das Flugzeug uberzeugte bei diesen Flugen und auch die Steuerung bewahrte sich Das Flugzeug war bereit fur einen Flug mit Eigenantrieb Dieser erfolgte aus unbekannten Grunden jedoch nie Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1Lange 11 20 mSpannweite 6 60 mHohe 2 40 mStartmasse 1710 kgHochstgeschwindigkeit Mach 0 775Triebwerk ein Zweikammer Flussigkeitsraketentriebwerk RD 2MSWF mit einem Schub von 19 6 kN in 8000 m und 15 8 kN in BodennaheTreibstoff Kerosin Salpetersaure und Wasserstoffperoxid der Antrieb wurde nie benutzt Literatur BearbeitenK J Kosminkow Skyrockets mit dem roten Stern In Peter Stache Hrsg FR Edition Nr 02 Fliegerrevue Berlin 1993 Weblinks BearbeitenIllustration auf Modelling Madness Memento vom 26 April 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten XII Le Bisnovat 5 In xplanes free fr Abgerufen am 15 Februar 2020 franzosisch Bernd Heller Aircrafts 5 1 amp 5 2 modellversium de 4 Januar 2011 abgerufen am 15 Februar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 5 Flugzeug amp oldid 236956644